Domäne Fredeburg GbR

Betriebsleiter: Florian Gleissner
Rassen: Holstein Friesian, eingekreuzt mit Deutschem Schwarzbunten Niederungsrind
Herdengröße: 40 Milchkühe
Haltungssystem: Tiefstreulaufstall

Mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht mit Kurzzeitkontakt
Nach der Geburt bleiben Kuh und Kalb die ersten drei Wochen miteinander in einer separaten Bucht. In dieser Zeit werden beide ganztägig zusammengehalten, lediglich zweimal am Tag wird die Kuh zum Melken herausgenommen. Ab der vierten Lebenswoche gehen die Kälber in eine Kälbergruppe und bleiben dort, bis sie mit nach der 13. bis 15. Lebenswoche abgesetzt werden. Zweimal am Tag kommen die Mütter oder Ammen, nachdem sie beim Melken nur ein wenig Milch abgenommen bekommen haben, zu den Kälbern und begegnen sich in einem abgetrennten Stallbereich. Hier saufen die Kälber die Euter leer, können sich abschlecken und verwöhnen lassen. Kommt eine neue Kuh in die „Muttigruppe“, geht eine andere raus. So können die Kälber anfangs an der eigenen Mutter, später an der Amme saufen. Der Trennungsschmerz, welcher bei der Separation von der Mutter entsteht, und der Absetzstress von der Milch kann somit zeitlich entzerrt werden.
Der Kuh-Kalb-Schlüssel liegt im Durchschnitt bei 1,3 bis 1,8 Kälbern pro Kuh. Nach ca. einer Stunde werden die Kälber von den Kühen getrennt, die Kühe gehen wieder in die Herde, die Kälber in ihren Gruppenbereich zurück. Beim Trennen von Kuh und Kalb wird zum einen kontrolliert, ob die Euter der Kühe leer getrunken wurden. Zum anderen werden die Euter mit Melkfett eingefettet, um die vom Saugen der Kälber beanspruchten Zitzen zu pflegen und gesund zu halten. Neben der Milch haben die Kälber permanenten Zugang zu Wasser sowie zum Weidegras auf der eigenen Kälberweide und erhalten ganztags Heulage zur freien Aufnahme. Zum Ende der Tränkeperiode (ca. 13. bis 15. Lebenswoche) dürfen die Kälber nur noch einmal am Tag zu den Kühen, um sie langsam und möglichst stressarm von der Milch zu entwöhnen. Um den Arbeitsaufwand zu minimieren, werden meistens zwei bis drei Kälber gleichzeitig abgesetzt. In der Regel bleiben sie noch eine ganze Weile in der gewohnten Gruppe und haben somit auch noch Riech- und Sichtkontakt zu den Kühen.

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