Hof Berg GbR

Betriebsleiter Landwirtschaft: Falk und Meike Teschemacher
Rasse: Holstein Friesian mit Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind eingekreuzt
Herdengröße: 65 Milchkühe
Haltungssystem: Liegeboxenlaufstall

Mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht mit Kurzzeitkontakt
Die säugenden Kühe verbleiben die ersten ein bis drei Tage ganztags mit ihren Kälbern in der Abkalbebucht und werden zu den Melkzeiten herausgenommen. Vom dritten bis zum siebten Lebenstag kommen die Mütter nur noch über Tag zu den Kälbern. Mit der zweiten Woche gehen die Kälber in die Kälbergruppe mit einem eigenen Zugang zur Kälberweide. Zweimal am Tag kommen Kuh und Kalb nach dem Melken im Wartebereich zusammen und können für 30 Minuten trinken. Dabei kann das Kalb an der eigenen oder an einer fremden Kuh saugen. Zudem ist darauf zu achten, dass die Kuh im Melkstand nicht vollständig leer gemolken wird. Nach der Begegnungsphase gehen die Kälber zurück in ihre Gruppenbucht. Im Kälberstall haben die Kälber freien Zugang zu Schrot, Silage und Heu. Dies soll früh die Aufnahme von Rauund Kraftfutter fördern und beim späteren Absetzen ein leichteres Entwöhnen ermöglichen. Der Stress bei der Futterumstellung sowie der Trennungsschmerz von Kuh und Kalb wird dadurch reduziert.
Mit der achten Lebenswoche beginnt der Absetzprozess. Jetzt wird das Kalb nur noch abends zur Mutter gelassen. Dadurch wird das Zusammenkommen vom zweimaligen zum einmaligen Kontakt reduziert. Das Kalb wird so intensiv, aber von Milch begleitet, an die Raufutteraufnahme gewöhnt. Ab dem 85. Lebenstag wird das Kalb nur noch für 14 Minuten am Abend zur Kuh gelassen. In den darauffolgenden vier Tagen lässt der Landwirt das Kalb nur noch jede dritte Melkzeit zur Mutter. Wenn der Trennungsschmerz der Kuh oder des Kalbes sich mit zu starkem Brüllen äußert, wird der Prozess des Absetzens verlangsamt oder gegebenenfalls auch verlängert. Der Stress der Kuh oder des Kalbes kann reduziert werden, wenn das betroffene Tier mit in die Begegnungszone während der Begegnungsphase hinzukommt, ohne in physischen Kontakt mit der eigenen Mutter oder mit dem eigenen Kalb zu kommen. Es ist unterschiedlich, ob Kalb oder Kuh mehr unter der Trennung leiden.

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